Mit Dr. Maria Weilandt, Sascha Chaimowicz und Alice Hasters
Videokurs mit 11 Kapiteln, 62 Minuten
Was erwarten Sie von einer Buchempfehlung?
Vermutlich, dass Sie aus einer wahren Bücherflut diejenigen Bücher empfohlen bekommen,
die Ihnen zu bestimmten Themen eine neue Welt eröffnen – die einen Sog erzeugen, die
aber auch auf den ersten Blick ungewöhnlich wirken können? In unserer Video-Kursreihe
»Bücher für die Welt von morgen« möchten wir Ihnen genau diese emotional packenden
Buchempfehlungen geben. Es wird um starke Erzählkunst gehen. Tauchen Sie mit
Literatur-Expert*innen und Autor*innen in Themenwelten ein, die uns Menschen seit jeher
berühren, weil sie für unser Leben zeitlos relevant sind.
Identitätsfragen mithilfe literarischer Texte verstehen
Identität ist eines dieser Konzepte, das in Kunst und Literatur seit Langem verhandelt wird.
Gedanken und Fragen wie etwa »Wer bin ich?« oder »Was heißt es eigentlich, in der Welt zusein?« sowie »Was ist überhaupt eine Identität?« und immer stärker auch die Überlegung
»Gibt es für uns alle nur die eine Identität?«
Aber was kann Literatur in unserer schnell getakteten Welt leisten?
In der ersten Folge zum Thema Identität zeigen wir anhand von ausgewählten historischen
Texten aus dem 19. und frühen 20. Jahrhundert, wie sich bestimmte Vorstellungen von
Identitätsformen und -definitionen entwickelt haben. Aktuelle Texte aus dem 21. Jahrhundert
liefern darüber hinaus neue Perspektiven, öffnen den Horizont und rütteln eventuell die eine
oder andere Vorstellung von Identität auf.
Unsere Videokurs-Dozentin Dr. Maria Weilandt ist eine ausgezeichnete Kennerin der
internationalen Literatur des 19. Jahrhunderts. Die Literaturexpertin bespricht Texte aus den
Werken von Charlotte Brontës »Jane Eyre«, Thomas Mann »Der Tod in Venedig«, Annie
Ernaux »Die Jahre«, Monique Truong »Das Buch vom Salz« und Akwaeke Emezi
»Süßwasser«, die nicht unterschiedlicher mit dem Thema Identität umgehen könnten.
»A story is never an answer. A story is always a question.« – Ali Smith –
Mit diesen Sätzen (auf Deutsch: »Eine Geschichte ist niemals eine Antwort. Eine Geschichte
ist immer eine Frage.«) der schottischen Autorin Ali Smith pointiert Dr. Maria Weilandt,
warum es sich lohnt, große Fragen an die Literatur zu richten. Zum Beispiel, wenn der
Austausch gesucht wird über Themen wie Identität, Zugehörigkeit, Geschlechterrollen oder
auch Sexualität. Dabei sollten wir Literatur nicht als Spiegelung unserer Gesellschaft
verstehen. Vielmehr könne diese selbst Fragen aufwerfen.
Warum beschäftigt uns das Thema Identität so nachhaltig?
Darum geht es im Gespräch von ZEITmagazin-Chefredakteur Sascha Chaimowicz mit der
Autorin, Journalistin und Podcasterin Alice Hasters. Sie sieht es auch als unsere Aufgabe
an, aktiv eine Identität zu finden: » (…) Wenn ich also von meiner Identität spreche, dann
benenne ich die Gesellschaft in gewisser Weise immer mit. Diese Verbindung wurde vor
allem in westlichen, demokratisch kapitalistischen Systemen immer relevanter.« Bekannt ist
die Autorin des Buches »Identitätskrise« vor allem durch ihren Podcast »Feuer & Brot«, in
dem sie über Rassismus, Identität und Diskriminierung spricht.
Wenn Ihre Lust auf Literatur geweckt ist, dann lassen Sie sich zu unseren kommenden
Themen in der Kursreihe »Bücher für die Welt von morgen« inspirieren: Freuen Sie sich
auf Buchempfehlungen zu Liebe, Natur, Macht und Gerechtigkeit. Und zu jedem Video-
Kurs können Sie sich ein kompaktes E-Book voller Literaturempfehlungen und
Kernaussagen herunterladen.
Inhalt
Kapitel 1: Intro
Kapitel 2: Bücher für die Welt von morgen - Identität
Kapitel 3: Reflexion
Kapitel 4: Selbstbewusste Weiblichkeit - Charlotte Brontë »Jane Eyre«
Kapitel 5: Reflexion
Kapitel 6: Gefährliches Begehren - Thomas Mann „Der Tod in Venedig“
Kapitel 7: Impressionen des Ichs - Annie Ernaux „Die Jahre“
Kapitel 8: Identität als intersektionales Konzept - Monique Trunk „Das Buch vom Salz“
Kapitel 9: Reflexion
Kapitel 10: Auflösung von Identität - Akwaeke Emezi „Süßwasser“
Kapitel 11: Reflexion