Die Arbeit Golden Record versteht sich als eine Weiterentwicklung der Serie Canvas Sculptures von Daniel Knorr. Eine Besonderheit dieser Serie ist der Verzicht auf einen klassischen Bildträger. Im Entstehungsprozess der Wandobjekte nutzt Knorr eine spezielle Technik und löst damit die Malerei von ihrem Untergrund, der Leinwand, ab. Das Material macht es möglich, die Arbeiten frei im Raum zu formen und zu falten. Für Golden Record wurde Blattgold verwendet, um die erste Schicht zu bilden.
Bezugnehmend auf die goldene Schallplatte, eine Auszeichnung aus der Musikindustrie für Musiker*innen mit millionenfach verkaufen Platten, visualisiert die Arbeit die zeitliche Verformung einer kulturellen Industrie und Ihrer Entwicklung. Gleichzeitig spricht Golden Record auch von seinem Pendant, welches vor mehr als 40 Jahren mit der Voyager ins All geschickt wurde. Die sich am Bord befindliche Metallplatte beinhaltet ein Portrait der Erde aus Musik, Bildern, Geräuschen und Glückwünschen aus aller Welt. Sie ist ein geschlossenes und einheitliches Portrait unseres Planeten.
Golden Record ist die Befreiung der Schallplatte aus Ihrer Form oder Ihrem Bildträger. Die Aufnahmen auf dem Tonträger, die eine bestimmte Zeit darstellen, können nun Ihren Lauf der Geschichte nehmen, sich verändern und zu uns reisen, in unsere Zeit, gezeichnet von drastischen und fundamentalen Veränderungen. So nimmt die goldene Platte die Form unserer unruhigen, sich stetig verändernden Zeit an und eröffnet für uns eine neue Sichtweise auf die Dinge. Der Kreis ist rund, oval oder verzerrt. Es kommt auf den Blickpunkt an.
Ausführliche Informationen zum Künstler Daniel Knorr und zur Galerie nächst St. Stephan Rosemarie Schwarzwälderfinden Sie »hier«.
© Fotos: Bernd Borchardt © The artist/VG-Bild Kunst, Bonn