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OrganisationsEntwicklung Ausgabe 03/2022: Green Change

Mission Possible

Stellen Sie sich vor, Sie kommen abends an Ihrem Urlaubsort an, wachen am nächsten Morgen voller Vorfreude auf, öffnen die Fenster … und blicken auf einen riesigen Parkplatz. So ist es der US-Amerikanischen Sängerin Joni Mitchell 1969 auf ihrer Hawaii- Reise ergangen. Sie tat darauf, was man als kreativer Mensch tut: Sie schrieb ein Lied. «Big Yellow Taxi» gilt als der erste Pop-Song, der Umweltschutz offen thematisiert: «Sie haben das Paradies gepflastert und einen Parkplatz daraus gemacht…».

Während wir noch immer die Potenziale und Herausforderungen einer digitalen Gesellschaft entdecken, stehen wir in der seit Jahren schwelenden ökologischen Krise mittlerweile an einem kritischen Wendepunkt. Anders als in der Digitalisierung, die in vergleichsweise kurzer Zeit mitunter radikale Veränderungen in Organisationen ausgelöst hat, ringen wir auch 50 Jahre nach der durch den Club of Rome veröffentlichten Studie «Die Grenzen des Wachstums» weiterhin um passende Antworten auf menschengemachte Umwelt- und Klimaveränderungen. Dabei sind die Beharrungskräfte, die einem kollektiven Handeln skeptisch gegenüberstehen, mindestens so kritisch wie die Krise selbst – die Knowing-Doing-Gap lässt grüßen.

Einer der Gründe hierfür ist, dass Antworten auf eine ökologische Wende nur im Zusammenspiel von Staat und Wirtschaft gefunden werden können. Diese nicht immer widerspruchsfreie Konstellation hat Martin Spilker für die ZOE analysiert. Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, fordert, dass Klimaschutz zum Geschäftsmodell und Klimaneutralität zu einem internationalen und exportfähigen Markenzeichen des Wirtschaftsstandorts Deutschland werden muss. Schon heute sehen Unternehmen die Idee, einen Beitrag zu einer lebenswerten Welt zu schaffen, nicht mehr im Widerspruch zu erfolgreichem unternehmerischem Handeln. Andrew Winston nennt dies «Netto-positiv». Yousef Hamoudah zeigt uns Chancen für ökologischen Wandel am Beispiel der Modebranche und Tom Bestgen gewährt entsprechende Einblicke in den Bausektor. Ihren Werkzeugkasten können Sie mit dem datenbasierten Nachhaltigkeitsmanagement von Eva Glanze erweitern. Und mit seiner Anleitung zum Nichtnachhaltigsein wirft Heiner Schanz einen schonungslosen Blick auf die Irrungen und Wirrungen gelebter Organisationspraxis im Umgang mit Nachhaltigkeit.

Keine Frage: Organisationen übernehmen zunehmend Verantwortung für eine lebenswerte Welt nachkommender Generationen und beginnen sich mit Blick auf ökologischen Wandel neu aufzustellen. Dabei geht es nicht darum, Unmögliches zu versprechen, sondern Mögliches zu tun.

Herzlichst,

Ihr Oliver Haas

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