Tomas Müller, Fußballer beim FC Bayern, erklärte den Champions-League-Erfolg seines Teams 2020 damit, dass «wir uns darum streiten, wer den Fehler des anderen wieder gut macht». Auch andere Organisationen wünschen sich diese kollektive Achtsamkeit und dieses Füreinandereinstehen, wenn es um gelingende Kooperation zwischen Geschäftseinheiten, Teams oder Personen geht. Die Organisationspraxis ist oft ernüchternder. Denn: Unser mentales Modell einer simplen Kooperation à la Bottle-Party («Jede*r bringt etwas mit und am Ende passt es schon») greift zu kurz. In nahezu allen Branchen ist der Komplexitätsgrad durch die Gleichzeitigkeit unterschiedlicher Sichtweisen und Narrative massiv gestiegen – Stichwort: Corona-Debatte.
Darum wurde der Themenschwerpunkt mit viel Lust an der Zusammenarbeit im Team erarbeitet – mit den unterschiedlichsten Perspektiven und Methoden.
- Wie sich Zusammenarbeit in anspruchsvollen Konstellationen starker Ziel- und Interessenkonflikte gestalten lässt, erklärt Adam Kahane mit seinem Konzept der «stretch collaboration».
- Beatrix Busse beschreibt am Beispiel der Universität Köln, wie Expertenorganisationen durch ein «Arenenkonzept» Strategien und Kooperationsfähigkeit entwickeln.
- Wie durch eine neue Industriekollaboration innovative, digitale Lösungen für sicheres Reisen in der Covid-Krise entwickelt wurden, berichten Monika Wiederhold und Barbara Perner.
- Jane Dutton und Monica Worline erklären, wie die oft vernachlässigte, aber umso wichtigere Ressource «high-quality connections», d. h. besonders positiv erlebte zwischenmenschliche Begegnungen, für Kollaboration genutzt werden kann.
Wir wünschen Ihnen eine inspirierende Lektüre.