Wer beim Rechtsextremismus nur an Neonazis denkt, unterschätzt die Gefahr, die von dieser Ideologie ausgeht. Peter R. Neumann, einer der weltweit führenden Extremismus-Experten, analysiert, wo die vielschichtigen ideologischen Wurzeln dieser Weltanschauung liegen und warum sie immer noch verfangen. Statt einzelne Gruppen zu beschreiben, beleuchtet er das Wesen des Rechtsextremismus – das, was die verschiedenen Akteure verbindet, ob Alte oder Neue Rechte, Identitäre, Reichsbürger oder AfD. Anhand zahlreicher Beispiele, von der völkischen Bewegung im 19. Jahrhundert bis zum heutigen Populismus, zeigt Neumann: Am Anfang steht nicht der Hass, sondern eine Logik der Angst. Eine psychologische Analyse des Rechtsextremismus – und zugleich eine dringende Warnung.

Gebundene Ausgabe, 176 Seiten. Mit Lesebändchen und Schutzumschlag.

Peter R. Neumann ist Professor für Sicherheitsstudien am King’s College London und leitete dort lange das International Centre for the Study of Radicalisation (ICSR). Als international gefragter Experte war Neumann 2017 Sonderbeauftragter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und berät die Europäische Kommission zum Thema Extremismus.

Demokratien sterben mit einem Knall oder mit einem Wimmern. Der Knall, das oft gewaltsame Ende einer Demokratie durch einen Putsch, einen Krieg oder eine Revolution, ist aufsehenerregender. Doch das Verkümmern einer Demokratie von innen heraus, das Sterben mit einem Wimmern, ist alltäglicher – und gefährlicher, weil die Bürger es meist erst bemerken, wenn es zu spät ist. Mit Fokus auf die USA, Lateinamerika und Europa analysieren die beiden Politologen Steven Levitsky und Daniel Ziblatt, woran wir erkennen, dass demokratische Institutionen und Prozesse ausgehöhlt werden. Und sie zeigen, was wir tun können, um diese Entwicklung zu stoppen. Denn mit gezielter Gegenwehr lässt sich die Demokratie retten – auch vom Sterbebett.

Gebundene Ausgabe, 288 Seiten. Mit Lesebändchen und Schutzumschlag. Übersetzt aus dem Amerikanischen von Klaus-Dieter Schmidt

Steven Levitsky ist Professor für Lateinamerikastudien und Professor für Regierungslehre an der Harvard-Universität. Seine Forschungsschwerpunkte sind politische Parteien, Demokratien und Autokratien sowie die Rolle von informellen Institutionen vor allem in Südamerika.
Daniel Ziblatt ist Professor für Regierungswissenschaften an der Harvard-Universität und seit Oktober 2020 Direktor der Abteilung Transformationen der Demokratie am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WBZ). Seine Forschung und Lehre zu Demokratie und Autoritarismus insbesondere in Europa sind mehrfach preisgekrönt.

Unsere Gegenwart beginnt am 11. September 2001: das Ende der USA als unangefochtene Weltmacht, der »Krieg gegen den Terror« und Guantánamo, die massenhafte Flucht aus dem Nahen Osten vor den dortigen Kriegen, der Aufstieg von Populismus und Nationalismus. Hat der Westen sich in seiner Reaktion auf die Anschläge selbst entzaubert und Bin Laden somit doch gewonnen? Für Stefan Weidner, Experte für den arabischen Raum und kenntnisreicher Beobachter der Weltpolitik, ist die Geschichte von 9/11 erst abgeschlossen, wenn wir uns von den Feindbildern der letzten zwei Dekaden lösen und zu einer anderen Art von Politik gelangen. Dann könnten die existenziellen Probleme der Menschheit in den Fokus der weltpolitischen Agenda rücken. Ein Plädoyer dafür, die Welt neu zu denken.

Gebundene Ausgabe, 208 Seiten. Mit Lesebändchen und Schutzumschlag.

Stefan Weidner studierte Islamwissenschaften, Philosophie und Germanistik in Göttingen, Damaskus, Berkeley und Bonn. Von 2001 bis 2016 war er Chefredakteur der Kulturzeitschrift Art & Thought/Fikrun wa Fann. Für seine Arbeit hat er u. a. den Clemens-Brentano-Preis, den Johann-Heinrich-Voß-Preis und den Sheikh Hamad Award for Translation and International Understanding erhalten.

Seit Jahrzehnten hält der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern sowie seinen arabischen Nachbarn die Welt in Atem. Die Spirale aus Kriegen, Besatzung, Gewalt und Gegengewalt scheint nicht enden zu wollen, die Zukunft der Region ist heute ungewisser denn je. Umso wichtiger ist es, die Geschichte des Konflikts bis zum Massaker vom 7. Oktober 2023 und die zentralen Streitpunkte zu kennen – von Jerusalem über den Zugang zu Wasser bis zum Grenzverlauf – und zu verstehen, warum der Krisenherd trotz internationaler Vermittlung nicht zur Ruhe kommt.

Gebundene Ausgabe, 176 Seiten. Mit Lesebändchen und Schutzumschlag.

Dr. Muriel Asseburg ist eine renommierte Nahostexpertin bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin. An der Ludwig-Maximilians-Universität München promovierte sie mit einer Arbeit über die palästinensische Staats- und Nationenbildung. In der SWP leitete sie lange die Forschungsgruppe Naher/Mittlerer Osten und Afrika.

Dr. Jan Busse ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Politikwissenschaft an der Universität der Bundeswehr München. Von 2014 bis 2020 war er Co-Direktor des Israeli European Policy Network und von 2017 bis 2022 Mitglied der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities.

Michael Thumann schildert eindringlich und aus nächster Nähe den Abstieg Russlands in eine zunehmend totalitäre Diktatur und den Weg in einen imperialistischen Krieg. Putins Motiv: Revanche zu nehmen für die demokratische Öffnung nach 1991 und die vermeintliche Demütigung durch den Westen. Sein autoritärer Nationalismus schuf das bedrohlichste Regime der Welt, das jedoch allzu oft unterschätzt wird. Thumanns Buch ist eine erschütternde Analyse vom System Putin und gleichzeitig ein Abschied von einem Russland, in dem der Autor gerne gelebt hat – und das es so nicht mehr gibt.

Gebundene Ausgabe, 288 Seiten. Mit Lesebändchen und Schutzumschlag.

Michael Thumann ist Außenpolitischer Korrespondent der ZEIT und lebt in Moskau. Die Stadt kennt er schon aus Studienzeiten, als er hier u. a. die Lomonossow-Universität besuchte. Thumann leitet seit Anfang 2021 das Moskauer Büro der ZEIT wie bereits schon von 1996 bis 2001 und 2014/15. Zwischen 2014 und 2020 begleitete er aus Berlin die deutschen Außenminister und die Kanzlerin auf deren Reisen. Davor war er ZEIT-Korrespondent für den Nahen und Mittleren Osten und Außenpolitischer Koordinator der ZEIT.

Während Europa gebannt auf die Ukraine schaut, droht viele Tausend Kilometer entfernt ein noch viel größerer Konflikt zu eskalieren: Im Indopazifik, dem neuen Epizentrum der Weltwirtschaft, sind China und die USA auf Kollisionskurs. Hier entscheidet sich, wer der globale Hegemon des 21. Jahrhunderts sein wird, der kapitalistisch-demokratische Westen oder das staatskapitalistisch-autokratische Regime Chinas. Taiwan, auf das China Anspruch erhebt, ist der Dominostein, dessen Sturz die ganze Sicherheitsarchitektur Asiens kollabieren lassen würde. Matthias Naß, der seit vielen Jahrzehnten für DIE ZEIT über Asien und den Pazifik berichtet, beschreibt die Ursachen und den Verlauf des Konflikts und porträtiert mit viel Sachkenntnis die beteiligten Akteure und ihre sehr unterschiedlichen Interessen.

Gebundene Ausgabe, 272 Seiten. Mit Lesebändchen und Schutzumschlag.

Matthias Naß ist Internationaler Korrespondent der ZEIT. Asien und der Indopazifik sind sein Spezialgebiet. Naß studierte Geschichte, Sinologie und Politologie. Von der Henri-Nannen-Schule kam er 1983 als Politischer Redakteur zum Blatt. Er war stellvertretender Politik-Ressortchef (1990–94), Redaktionsdirektor (1994–97) und Stellvertretender Chefredakteur der ZEIT (1998–2010).