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Wie wäre es mit echter Neugier?

Die Diskussion rund um ein neues, ein anderes Arbeiten ist nicht selten eine zwischen den verschiedenen Generationen. In einer Forsa-Studie heißt es beispielsweise, dass die Generation Z sich häufig Arbeitserleichterungen wie eine Vier-Tage-Woche mit vollem Lohnausgleich wünscht. Homeoffice, Sabbaticals, Arbeiten, von wo man will – all das steht bei den jungen Menschen hoch im Kurs. Führungskarrieren hingegen sind ihnen weniger wichtig.

Bei den Unternehmensvertreterinnen und -vertretern der Generation X und Babyboomer gibt es für die Wünsche der Jüngeren oft wenig Verständnis. Sie wurden anders geprägt. Früher galt, dass man erst einmal was leisten muss, bevor man was fordern darf. „Leiden, ohne zu klagen“ war das Motto.

Was ich beobachte, ist vor allem eine schlechte Kommunikation zwischen den Generationen, die von Stereotypen geprägt wird. Viele ältere Führungskräfte stempeln junge Jobkandidaten schnell als faul, leistungsunwillig und illoyal ab, wenn diese selbstbewusst sagen, was sie wollen. Für die Babyboomer ist immer noch schwer vorstellbar, Arbeit anders zu denken und zu gestalten. Fünf-Tage-Woche, mindestens acht Stunden am Tag, nur in Ausnahmefällen von zu Hause, alles dem Job unterordnen, ständig Meetings und Führung ohne Wertschätzung – das ist in vielen Organisationen immer noch der Alltag.

Dass die Arbeits- und Unternehmenswelt sich verändert, ist zwar allgemein anerkannt. Doch eher im abstrakten Sinne – und nur solange es nicht das eigene Weltbild betrifft. Nötig sind eben auch Offenheit und echte Veränderungsbereitschaft: Alles wird digitaler, aber die Arbeitsformen sollen noch so bleiben wie im Industriezeitalter?

Die Generationen müssen in einen offenen Austausch gehen, vor allem, um Vorurteile abzubauen. Diesbezüglich sehe ich noch sehr viel Arbeit auf uns alle zukommen. Denn was man viel zu oft sieht, ist echte Diskriminierung aufgrund des Alters – und zwar in beide Richtungen.

Junge Menschen bekommen keine Verantwortung, weil sie anders arbeiten wollen, als es die vergangenen 50 Jahre praktiziert wurde. Und viele Menschen in ihren 50ern erhalten keine Jobeinladungen oder Entwicklungsmöglichkeiten, weil … ja, warum eigentlich? Vermutlich weil das Vorurteil besteht, Ältere könnten sich nicht mehr anpassen und verändern.

Aber insbesondere, was diesen Punkt angeht, lohnt sich der Blick auf die individuelle Persönlichkeit. Ob er oder sie sich weiterentwickeln will, lässt sich am besten durch offene Kommunikation herausfinden, in der man gegenseitige Erwartungen, Wünsche und Bedürfnisse thematisiert. Was wir brauchen, sind echte Gespräche voller Respekt und Neugierde für das Gegenüber.

Jan C. Weilbacher, Chefredakteur

changement Ausgabe 06/2023: Generationenmanagement

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