ZEIT-KUNSTWELT


















































Ausgewählte Künstler im Portrait

Christoph Pöggeler – ausgezeichnet mit dem Rheinischen Kunstpreis. Auch wenn sein bildhauerisches Werk mit den „Säulenheiligen“ besonders bekannt ist, bleibt Christoph Pöggeler im Grunde hauptsächlich ein hervorragender Maler, der Fundstücke aus Holz und anderen Materialien in surreal romantische Kunstwerke verwandelt.

Çiğdem Aky: In Acryl und Öl auf Baumwolle kombiniert die Malerin (*1989, München) die drei Elemente Tiefe, Struktur und Farbton und schafft so autonome Farbräume, die gerade wegen der Abwesenheit jeglicher Referenzmöglichkeiten in ihrer Wirkung präzise sind. Bezugslosigkeit führt hier zu Eineindeutigkeit, jedes Werk vermittelt ein exakt bestimmtes Gefühl.

Daniel Knorr, geboren 1968 in Bukarest, lebt und arbeitet in Berlin und Hongkong. In seinem gattungsübergreifenden Werk, das mehrfach für Aufsehen sorgte, stellt er ökonomische sowie gesellschafts- und biopolitische Phänomene zur Diskussion.

David Alabo taucht in seinen afro-surrealistischen Ansatz ein, mit dem er digitale afrikanische Landschaften visuell artikuliert, die spekulativ, vertraut und fantastisch sind. Der in Accra lebende Künstler hat eine einzigartige marokkanisch-ghanaische Identität und hat seine kreative Persönlichkeit in Italien, Ghana und den Vereinigten Staaten geschmiedet.

Paul Schrader ist gelernter Jurist und Autodidakt und hat ein Faible für Farben, großformatige Leinwände und Graffiti. Diese Aspekte kombiniert er dann in seinen Kunstwerken, erforscht die Beziehung zwischen verschiedenen Farben, spielt mit Schichten und erinnert an Graffiti aus den frühen 90er Jahren.

A.R. Penck der deutsche Maler, Zeichner und Bildhauer wurde am 5. Oktober 1939 in Dresden geboren. Als Künstler war er Autodidakt, da seine Aufnahmebewerbungen an den Akademien von Dresden und Ostberlin abgelehnt wurden.

Arnulf Rainer wurde 1929 in Baden bei Wien geboren. Seinen künstlerischen Weg ging er weitgehend autodidaktisch, aus Protest gegen die vorherrschende Kunstauffassung verließ er als junger Student die Akademie in Wien schon nach wenigen Tagen.

Heinz Mack wurde 1931 im hessischen Lollar geboren. Nach einem Studium der Philosophie und Kunsterziehung beschäftigte er sich bereits Mitte der 1950er-Jahre mit seinem künstlerischen Lebensthema Licht. 1957 gründete er gemeinsam mit Otto Piene die Künstlergruppe Zero.

Markus Lüpertz wurde 1941 in Böhmen geboren und floh nach dem Krieg mit seiner Familie ins Rheinland. Als junger Mann wurde er nach nur einem Semester wegen einer Schlägerei von der Kunsthochschule in Düsseldorf exmatrikuliert, um später als Rektor eine 20 Jahre währende Ära zu begründen – einer der typischen Widersprüche im Leben des Künstlers.

Jörg Immendorff wurde 1945 im niedersächsischen Bleckede geboren. Nach dem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Teo Otto und Joseph Beuys in den 1960er-Jahren fand sich sein politisches Engagement bei der Außerparlamentarischen Opposition und seine Sympathie für den Maoismus auch in seiner gegenständlichen, hochpolitischen Kunst wieder.
Über uns
Sammler seien glückliche Menschen, soll Goethe gesagt haben. Als Chefredakteurin des Magazins WELTKUNST habe ich viel mit Sammlern zu tun und kann bestätigen, dass die Beschäftigung mit Kunst ihnen auf jeden Fall viele intensive Momente beschert. Es ist etwas anderes, als sich mit Kunst im Museum oder im öffentlichen Raum auseinanderzusetzen. Die Freude am Besitz, der Luxus, das Werk eines Künstlers oder einer Künstlerin in den eigenen vier Wänden, quasi in die Familie aufgenommen zu haben, geben dem Blick auf die Kunst noch eine andere Facette. Leben mit Kunst heißt, dass bestimmte Objekte immer wieder Ausgangspunkt für Gespräche, für Gedanken oder zur Meditation werden. Für viele Künstler ist es wiederum eine schöne Aufgabe, mit Editionen, das heißt mit Werken in einer Auflage von sechs, fünfundzwanzig, hundert oder mehr, Kunst zu schauen, die sich nicht nur ein einziger Mensch leisten kann, sondern die sozusagen einen demokratischen Anspruch hat. Natürlich wird ein Werk bei jedem Menschen zu Hause anders aussehen, minimalistisch präsentiert oder an einer Wand mit vielen andern Bildern, in "Petersburger Hängung".
Die WELTKUNST, gegründet vor 90 Jahren, ist das Kunstmagazin der ZEIT. Uns hat es Spaß gemacht, mit einigen der namhaftesten Künstler der Gegenwart und ihren Galerien über diese exklusiven Editionen für ZEIT-Leser zu sprechen und ihre Entstehung teilweise mitverfolgt zu haben, in ganz verschiedenen Medien wie Siebdruck, Porzellan oder Bronze. Jetzt freuen wir uns, Ihnen tolle Werke vorzustellen, die von einer Fotografie der glühenden Sonne von Katharina Sieverding bis zur bemalten Widderskulptur von Markus Lüpertz reichen. Viel Spaß mit der Kunst!

Dr. Lisa Zeitz
Chefredakteurin WELTKUNST und KUNST UND AUKTIONEN