ZEIT-KUNSTWELT























Ausgewählte Künstler im Portrait

Heinz Mack wurde 1931 im hessischen Lollar geboren. Nach einem Studium der Philosophie und Kunsterziehung beschäftigte er sich bereits Mitte der 1950er-Jahre mit seinem künstlerischen Lebensthema Licht. 1957 gründete er gemeinsam mit Otto Piene die Künstlergruppe Zero.

Jonathan Meese gehört zu den schillerndsten Figuren der zeitgenössischen Kunstszene, sein öffentliches Auftreten spaltet die Gemüter. Für Jonathan Meese ist die Kunst eine Bühne, auf der er sein Innerstes nach außen kehrt. Seine Kunstwelt ist angereichert mit einer höchsteigenen Mixtur aus Elementen der Hoch-, Pop- und Trash-Kultur.

A. R. Penck der deutsche Maler, Zeichner und Bildhauer wurde am 5. Oktober 1939 in Dresden geboren. Als Künstler war er Autodidakt, da seine Aufnahmebewerbungen an den Akademien von Dresden und Ostberlin abgelehnt wurden.

Katharina Sieverding ist eine der einflussreichsten Künstlerinnen unserer Zeit. Sie wurde 1944 in Prag geboren, studierte an den Kunsthochschulen in Hamburg und Düsseldorf, wo sie Meisterschülerin von Joseph Beys wurde. In ihrem zentralen Medium, der Fotografie, hat sie sich früh an das Großformat gewagt und die Grenzen der fotografischen Bildgebung ausgelotet.

Jan Henderikse wurde 1937 im niederländischen Delft geboren. Ende der 1950er-Jahre zog er zunächst nach Köln, dann nach Düsseldorf und freundete sich mit Günther Uecker an. 1959 gründete er die Gruppe Nul, ein Pendant zur deutschen Zero-Bewegung.

Markus Lüpertz wurde 1941 in Böhmen geboren und floh nach dem Krieg mit seiner Familie ins Rheinland. Als junger Mann wurde er nach nur einem Semester wegen einer Schlägerei von der Kunsthochschule in Düsseldorf exmatrikuliert, um später als Rektor eine 20 Jahre währende Ära zu begründen – einer der typischen Widersprüche im Leben des Künstlers.

Arnulf Rainer wurde 1929 in Baden bei Wien geboren. Seinen künstlerischen Weg ging er weitgehend autodidaktisch, aus Protest gegen die vorherrschende Kunstauffassung verließ er als junger Student die Akademie in Wien schon nach wenigen Tagen.

Jeff Koons wurde 1955 im US-Bundesstaat Pennsylvania geboren. Schon in Kindertagen begeisterte er sich fürs Malen und schuf Kopien alter Meister, die sein Vater, ein Inneneinrichter, in seinem Geschäft verkaufte – auch Koons’ Liebe zum Dekorativen, zur Schönheit der Oberfläche verdankt sich dem familiären Einfluss.

Otto Piene wurde 1928 im westfälischen Laasphe geboren. 1957 gründete er gemeinsam mit Heinz Mack die Künstlergruppe Zero. Von 1972 an hatte er mehr als zwanzig Jahre eine Professur am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) inne.

Jörg Immendorff wurde 1945 im niedersächsischen Bleckede geboren. Nach dem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf bei Teo Otto und Joseph Beuys in den 1960er-Jahren fand sich sein politisches Engagement bei der Außerparlamentarischen Opposition und seine Sympathie für den Maoismus auch in seiner gegenständlichen, hochpolitischen Kunst wieder.

Marc Brandenburg ist Multimediakünstler, sein Werk bewegt sich zwischen Zeichnung, Collage, Siebdruck, Installation und Performance. Er wurde 1965 in Berlin geboren, seine Kindheit verbrachte er in den USA und kehrte 1977 nach Deutschland zurück. Mitte der Achzigerjahre begann er als Autodidakt mit der künstlerischen Arbeit.
Über uns
Sammler seien glückliche Menschen, soll Goethe gesagt haben. Als Chefredakteurin des Magazins WELTKUNST habe ich viel mit Sammlern zu tun und kann bestätigen, dass die Beschäftigung mit Kunst ihnen auf jeden Fall viele intensive Momente beschert. Es ist etwas anderes, als sich mit Kunst im Museum oder im öffentlichen Raum auseinanderzusetzen. Die Freude am Besitz, der Luxus, das Werk eines Künstlers oder einer Künstlerin in den eigenen vier Wänden, quasi in die Familie aufgenommen zu haben, geben dem Blick auf die Kunst noch eine andere Facette. Leben mit Kunst heißt, dass bestimmte Objekte immer wieder Ausgangspunkt für Gespräche, für Gedanken oder zur Meditation werden. Für viele Künstler ist es wiederum eine schöne Aufgabe, mit Editionen, das heißt mit Werken in einer Auflage von sechs, fünfundzwanzig, hundert oder mehr, Kunst zu schauen, die sich nicht nur ein einziger Mensch leisten kann, sondern die sozusagen einen demokratischen Anspruch hat. Natürlich wird ein Werk bei jedem Menschen zu Hause anders aussehen, minimalistisch präsentiert oder an einer Wand mit vielen andern Bildern, in "Petersburger Hängung".
Die WELTKUNST, gegründet vor 90 Jahren, ist das Kunstmagazin der ZEIT. Uns hat es Spaß gemacht, mit einigen der namhaftesten Künstler der Gegenwart und ihren Galerien über diese exklusiven Editionen für ZEIT-Leser zu sprechen und ihre Entstehung teilweise mitverfolgt zu haben, in ganz verschiedenen Medien wie Siebdruck, Porzellan oder Bronze. Jetzt freuen wir uns, Ihnen tolle Werke vorzustellen, die von einer Fotografie der glühenden Sonne von Katharina Sieverding bis zur bemalten Widderskulptur von Markus Lüpertz reichen. Viel Spaß mit der Kunst!

Dr. Lisa Zeitz
Chefredakteurin WELTKUNST und KUNST UND AUKTIONEN