Wer in Tarifa am Südzipfel Spaniens den Blick über das Meer schweifen lässt oder die Fähre für einen kurzen Trip nach Tanger bucht, der weiß, wie nah wir uns sind. Europa und Afrika. Ganze 14 Kilometer trennen die beiden Erdteile hier. Und doch blicken wir Europäer auf etwas Fernes, Schemenhaftes. Afrika? Eine denkbar fremde Welt, in die kaum ein Lichtstrahl fällt: der »dunkle Kontinent«, hilflos und rückständig, heimgesucht von allen Geißeln der Menschheit, von Hunger, Seuchen, Staatszerfall und Krieg. Ein Paradies nur für wilde Tiere – oder für nicht mehr ganz so wilde Löwen, die Lieder von Elton John singen. Afrika ist für uns allzu oft nur ein Klischee.
Überhaupt sprechen wir von Afrika meist so, als wäre es ein einziges Land. Es sind die alten Gewohnheiten des Kolonialismus, die sich tief in unser Denken eingesenkt haben; die selbstverständliche Überheblichkeit, mit der die Europäer einst in die Welt drängten, um ferne Länder zu beherrschen und zu besiedeln, auszubeuten und zu missionieren.
Dieses Heft beschreibt den Aufstieg des deutschen Kolonialimperiums.
Themen im Heft:
- Mythos Afrika: Die Geschichte des Kontinents beginnt nicht mit der Ankunft der Europäer
- Bismarck lehnt Kolonien ab – bis sie ihm nützlich erscheinen
- Was der Genozid in Ruanda mit der deutschen Kolonialherrschaft zu tun hat
- Wie koloniale Objekte in deutsche Museen kamen – und was nun aus ihnen wird
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