Gelobtes Land
Mütter kauern neben gepackten Taschen auf dem Boden des Berliner Bahnhofs, die Erschöpfung steht ihnen im Gesicht. Kinder hüllen sich in Decken, umklammern ihr Stofftier so fest, als drohe es im Sturm davonzuwehen. Mehr als fünf Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer haben ihr vom Krieg heimgesuchtes Land verlassen. Europa erlebt das größte Flüchtlingsdrama seit dem Zweiten Weltkrieg.
Unser Heft erinnert an die Zeiten, in denen auch die Deutschen Zuflucht in anderen Ländern gesucht haben. Wir blicken zurück auf die Auswanderungsbewegung, die im späten 17. Jahrhundert einsetzte, als immer mehr Menschen ihrer Heimat den Rücken kehrten, um Armut, Hunger, Verfolgung und Knechtschaft zu entgehen. Sie waren keine Flüchtlinge im engeren Sinn, aber oft von der Not Getriebene; für viele von ihnen war der Aufbruch in die Fremde keine abenteuerlustige Entscheidung, sondern die letzte Option.
Themen im Heft:
- Nächster Hafen Zukunft: Bilder vom Weggehen und Ankommen
- Weltwärts: Deutschland, Auswanderungsland. Von Luther bis heute
- Gegen das Amerikafieber: Mit Verboten versuchen die deutschen Länder, den Exodus zu stoppen
- Neues Deutschland: Idealisten wollen in Amerika einen deutschen Freistaat gründen
- Furcht und Flucht: Noch loyal? Die Deutschamerikaner geraten in den Weltkriegen unter Verdacht
- Das süße Gift der Erinnerung: Eine russlanddeutsche Familie, ihre Geschichte und das Geheimnis der Nachtbeeren
- Expedition in der Strafkolonie: Warum um 1840 ein deutscher Abenteurer und preußische Altlutheraner nach Australien aufbrechen
- »Was nehme ich mit, wenn es Krieg gibt?« Was Flucht bedeutet, hat uns der Krieg in der Ukraine nahegebracht, sagt Historiker Andreas Kossert
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